"Cinema Paradiso" mit Johannes Hegemann
Shownotes
In der vierten Folge mit dem Motto „Cinema Paradiso“ ist Johannes Hegemann, Nachwuchsschauspieler des Jahres 2022 (ausgezeichnet von Theater Heute), zu Gast. Bald wird er im ZDF als „Olivia Jones“ und im Kino in „Das Verschwinden des Doktor Mengele“ zu sehen sein. Gemeinsam mit Gastgeber Dominique Schnizer lässt er sich auf den Zauber des verdunkelten Kinosaals ein. Spontan haben sich beide gegenseitig eingeladen, zusammen ins Kino zu gehen. In einen Film, den keiner von ihnen zuvor gesehen hat. Denn auch darin liegt ein besonderer Reiz: zur passenden Uhrzeit im Lieblingskino neuen Stoff zum Träumen zu finden. Johannes entschied sich für den argentinischen Liebesthriller „Kill the Jockey“, eine filmische Ballade zwischen Groteske und Leidenschaft, während Dominique Fatih Akins neues Werk „Amrum“ auf die Leinwand bringt.
Transkript anzeigen
00:00:04: Hallo Leute, willkommen zurück bei einer neuen Folge von Film unseres Lebens.
00:00:12: Die heutige Folge heißt Cinema Paradiso.
00:00:16: Und sogar ist da mich den fantastischen Schauspieler Johannes Hegemann.
00:00:20: Hallo, Hallo.
00:00:21: Schönen Abend.
00:00:22: Hi Johannes.
00:00:23: Johannes, bevor wir sagen, warum es heute Cinema Paradiso heißt, werde ich's gerne mit dir zusammen dich mal kurz vorstellen.
00:00:33: Okay.
00:00:33: Ja.
00:00:34: Ich bin gespannt.
00:00:35: Ja, genau.
00:00:36: Also, wenn Wikipedia nicht lügt, bist du Mitte der Neunziger in Jena geboren.
00:00:41: Nämlich Sechsundneunzig, genau.
00:00:42: Das stimmt.
00:00:43: Jena stimmt auch.
00:00:44: Jena stimmt auch, ja.
00:00:45: Was war das für eine Zeit in Sechsundneunzig?
00:00:47: Haben die sehr Tausender, zwei Tausender Wände, da war sie noch sehr klein, aber so ... Wie ist es dann da, in Jena aufzuwachsen?
00:00:56: Ich war dann, ab dem Jahr, nicht mehr in Jena.
00:00:59: Wo bist du hingezogen?
00:01:00: Nach Zürich.
00:01:02: Kontrastprogramm.
00:01:03: Krass.
00:01:04: Eigentlich, ja.
00:01:05: Ich hatte eine sehr glückliche Zeit in Jena, aber ich war halt auch sehr klein.
00:01:08: Ich hab da nicht die großen gesellschaftlichen Themen so reflektiert zu der Zeit, in der Nachwendezeit im Osten.
00:01:19: Für mich war im Kindergarten.
00:01:21: ein gutes Leben.
00:01:23: Ja, das ist gut.
00:01:24: Und dann bist du in Zürich weiter aufgewachsen, so als zehnjähriger, neunjähriger, zehnjähriger.
00:01:28: Genau.
00:01:29: Wie kam das, wenn ich fragen darf, dass du oder deine Familie nach Zürich ist?
00:01:34: Meine Eltern sind umgezogen.
00:01:35: Mein Vater hat einen Jobangebot aus Zürich bekommen und dann war er so, ja, das muss ich machen.
00:01:39: Und ich konnte dann halt schlecht sagen, als neunjähriger, nee, mach nicht.
00:01:43: Da hattest du es doch damals schon mal durchsetzen können, oder?
00:01:45: Ja, ich, zwar.
00:01:47: Das stimmt zwar schwach, muss ich mal sagen.
00:01:49: Aber was dann ist, du bist, du hast ja dann so sagen, Weg umgekehrt wieder begangen, weil du hast doch dann angefangen zu studieren in Zürich.
00:01:57: Genau.
00:01:57: Und bist dann zurück in den neuen Bundesländern, nämlich nach Rostock und hast dort einen Abschluss gemacht.
00:02:02: An der HMT in Rostock, genau.
00:02:03: Ich habe...
00:02:04: Ich habe das denn, dass man von Zürich dann nach Rostock wieder geht, mitten in der Ausbildung?
00:02:08: Also erst mal, dass ich überhaupt in Zürich angefangen habe, weil ich mit allem zu spät dran war und es auch nicht richtig gecheckt habe damals, dass man sich an so vielen verschiedenen Schulen anmelden kann, dass man da auf Vorsprech-Tour geht.
00:02:20: Und irgendwann hatte ich gedacht, ich will es aber mal versuchen und habe dann geguckt und die ganzen Fristen und ich war dann schon ein Jahr nach dem Abi war das und ich wollte dann auch wirklich mal anfangen und dann waren dann die ganzen Fristen schon durch.
00:02:31: Die sind ja immer so wahnsinnig früh.
00:02:33: an den Schulen, die ich kannte.
00:02:34: Also München, Berlin, Wien.
00:02:36: Und dann wusste ich aber, es gibt noch diese Schule in Zürich.
00:02:39: Und dann war ich auch gerade im Ausland.
00:02:40: Und dann hat meine Mutter mich sogar da tatsächlich angemeldet, weil ich gerade gar nicht im Lande war.
00:02:45: Aber ich wollte dann sagen, ich will es da wenigstens mal versuchen.
00:02:48: Die haben noch das.
00:02:49: Frist, da kann ich mich noch anmelden.
00:02:50: Und bin da auch ein bisschen blauäugig reingestäubert und dachte, ich versuch's mal.
00:02:53: Und dann gehe ich nächstes Jahr halt auf die große Tour.
00:02:56: Ja, die Idioten haben mich halt genommen.
00:02:58: Dann
00:02:58: hab ich mich gleich genommen.
00:03:00: Ja,
00:03:00: das war, glaube ich, sehr, sehr viel Glück dabei.
00:03:02: Aber sie haben mich genommen, also einmal vorgesprochen und genommen.
00:03:05: Ach
00:03:05: klar, das können nicht viele sagen, das muss man jetzt einfach mal...
00:03:08: Nein, ich hatte das Gefühl, dass sie super viel improvisiert haben einfach mit den... Also ich habe irgendwie die erste Runde überlebt, wo man nur die Rollen spielen mussten und dann ab der zweiten Runde ging es so total viel über Impro und Spiele machen und da habe ich gesehen, dass ich das irgendwie kann.
00:03:22: und weil die Monologe dich da vorbereitet hatte, die waren... Es, wie man alter sagt, ist schlecht.
00:03:30: Aber es hat gereicht und dann war ich tatsächlich auf der Schule und das war für mich dann relativ schnell so, dass ich gemerkt habe, ich will aber gar nicht mehr in Zürich sein.
00:03:37: Ich hatte nämlich schon die ganze Zeit als junger Erwachsener, als Jugendlicher gedacht, dass ich, sobald ich kann, also sobald ich mit der Schule fertig bin, eigentlich Zürich verlassen will, weil mir das alles irgendwie, es hat es mir da gereicht.
00:03:50: Ich fand das alles zu eng, zu spießig, zu sauber, zu clean, zu schweizerisch.
00:03:57: Soll jetzt nicht antischweizerisch klingen, ich bin selber Schweizer.
00:04:00: Auch mittlerweile und ich mag es auch sehr, immer wieder da zu sein.
00:04:02: Aber genau, ich wollte da unbedingt weg und dann war ich aber da und dann habe ich trotzdem das Schauspiel studiert und war auf der einen Seite sehr voll cool, Schauspiel zu studieren und irgendwie voll uncool, immer noch in Zürich zu sein.
00:04:13: Und dann gab es die Möglichkeit für einen Austauschsemester nach Ostog zu gehen.
00:04:17: Und das wollte ich einfach machen, um ein bisschen was anderes zu sehen.
00:04:20: Und das war eigentlich Zufall.
00:04:21: Ostog hat das halt angeboten oder die hatten eine Kooperation damit Zürich, haben schon Leute vor mir.
00:04:27: den umgekehrten Weg gegangen oder... und das Gleiche gemacht.
00:04:30: Und dann habe ich das gemacht und dann habe ich mich so krass verknallt in meinen Jahrgang, in diese Schule.
00:04:35: Es kommt ja eh immer darauf an, zu welcher Zeit man an so einer Schule ist.
00:04:40: Ich würde sagen, generell gibt es jetzt nicht diese tolle Schule oder die und so, das ändert
00:04:45: sich halt.
00:04:45: Aber ihr wart einfach eine super Truppe im Wastock,
00:04:48: würdest du das sagen?
00:04:48: Ich bin heute noch mit vielen aus diesem Jahrgang, wir waren dann zehnt und ich bin mit vielen von denen einfach auch noch... Gut befreundet und zwar total krass gematcht.
00:04:58: Dann habe ich gemerkt, es ist viel mehr mein Ding hier und die mochten mich da auch.
00:05:01: Und dann war das relativ unkompliziert, dass ich da bleiben konnte.
00:05:04: Ah, dann
00:05:04: bist du da geblieben.
00:05:05: Und dann ging es ja auch volle Karnevalta.
00:05:07: Du bist ja dann direkt von Rostock, dann erst einmal schmarr.
00:05:10: Immerhin ans Hamburger Taliertheater.
00:05:13: Und dort hast du dann auch gleich den Boykobert-Preis bekommen und wurde das Nachwuchsschau-Spiel des Jahres in einer Kritikerinnern-Umfrage von Theater heute, im Jahr zwanzig, glaube ich.
00:05:24: Ja, ich glaube,
00:05:24: das stimmt.
00:05:25: Das ist ja schon krass und hast dann einige Sachen jetzt auch schon gedreht, in Liebe eure Hilde mit Andreas Dresen und wurde es dafür für einen Jupiter nominiert, als bester Barsteller.
00:05:37: Und genau, und jetzt Es sind, glaube ich, drei Filme, die mit dir rauskommen.
00:05:42: Demnächst einer ist, hast du mit Kirill Sibrennikov gedreht, neben August Diel.
00:05:47: Genau, das verschwinden das Josef Mengele.
00:05:48: Das
00:05:49: verschwinden das Josef Mengele, das, glaube ich, bald im Kino kommt.
00:05:51: Genau,
00:05:51: am Herbst läuft der an.
00:05:53: Genau, und dann bald in der ZDF mit der Artikel, spielst du die Titelrolle in dem Biopic Olivier Jones.
00:05:59: Das stimmt, ja.
00:06:01: Ja, Wahnsinn.
00:06:02: Und wenn das ausgestrahlt wird, hat der wahrscheinlich gerade schon einen Riesenhit geleinert am Filmfest Hamburg der Film.
00:06:07: Und jetzt, wo wir im Studio sitzen, kommst du gerade auch relativ frisch aus Venedig von dem Filmfest spielen.
00:06:13: Ja.
00:06:13: Dass du auch gerade einen Film vorgestellt hast, richtig?
00:06:15: Genau, ich hatte das Glück, bei eine kleine Nebenrolle bei Silent Friend von Ildiko und Jedi zu spielen.
00:06:22: Und das hatte jetzt Premiere auf dem Filmfest in Venedig.
00:06:25: Und es war, ja, ich war dann eingeladen da, da auch dazu zu kommen.
00:06:29: Und es war sehr aufregend, sehr cool, sehr krass.
00:06:32: Ja, das glaube ich.
00:06:32: Das ist schon beeindruckend so.
00:06:33: ein großes Filmfestival zu sehen.
00:06:37: Ja, ziemlich.
00:06:37: Und es ist halt auch ein tollen Flair.
00:06:39: Also, ich war ja auch schon mal auf der Berlinale.
00:06:42: Es ist
00:06:43: ein Unterschied, ob man im Februar in Berlin rumhängt oder Anfang September in Venedig.
00:06:48: Und das war schon krass.
00:06:50: Und wenn ich da überlege, wäre da alles rumlieft vor mir auf diesem Teppich schon.
00:06:54: Ja, wer?
00:06:54: Ja, will
00:06:56: ich jetzt nicht sagen.
00:06:57: Also, Jude Law und Jacob Elordi.
00:07:02: Cool.
00:07:03: Der wirklich heiße Scheiß.
00:07:05: Die dann bald auch in deinen Podcast kommen.
00:07:08: Ja, aber
00:07:09: man kann ja keinen Podcast mit unseren Titeln machen, das ist so schwierig.
00:07:13: Und wir haben heute gesagt, die Folge heute heißt Cinema Paradiso und wir wollen einfach, diese Filme haben thematisch gar nicht so viel miteinander zu tun, aber wir haben uns beide gesagt, wir lieben die Atmosphäre in einem Kinosaal im Dunklen zu sitzen, nicht vom Handy oder vom Bücherregal so abgelenkt zu sein.
00:07:32: Zum Kinosaal und haben zwei Filme, der eine läuft, wenn wir das sprechen, hoffentlich noch im Kino und der andere läuft bestimmt noch im Kino.
00:07:41: Und zwar den ersten Film hast du ausgesucht, vielleicht möchtest du uns kurz den Titel sagen.
00:07:49: Kill the Jockey oder im Original der Jockey, das sind sie beim deutschen Verleih immer sehr einfachsreich.
00:07:57: Aber der Chucky, das klingt doch nicht.
00:07:58: Das
00:07:59: fetzt nicht, wir brauchen mehr.
00:08:01: Wir müssen da was Cooleres finden.
00:08:03: Na, lass uns einfach Kill sagen, Kill.
00:08:05: Ja.
00:08:06: Und es ist ein argentinischer Film, also es ist eine Koproduktion auch mit Mexiko und Spanien, aber hauptsächlich in Argentinien gedreht.
00:08:14: Und du hast den in welchem Kino hier in Hamburg gesehen?
00:08:18: Im Albatom habe ich den gesehen.
00:08:20: Genau, wir sind ja drauf gekommen, du hattest mich gefragt, welche Filme ich in letzter Zeit auch gesehen habe.
00:08:27: Und dann war ich eben kurz davor, gerade im Kino gewesen, und ich gehe oft ohne große Vorbereitung, ohne große Absicht ins Kino.
00:08:35: Also ich denke dann so, ich habe halt Lust auf Kino.
00:08:38: Und es gibt ja irgendwie wirklich viele tolle Kinos in Hamburg.
00:08:42: Gott sei immer noch.
00:08:43: Also es gibt ein paar Tolle, die leider schon zugemacht haben, aber es gibt Gott sei noch viele Gute.
00:08:48: Gott sei dann gibt es noch ein paar Gute und mich... Ich suche meistens auf irgendeine Website von einem dieser Kinos, also Zeise, Abathon, Studio, Kino, gibt es ja wirklich bei mir in der Nähe ein paar coole.
00:08:59: Und an dem Abend habe ich einfach... geguckt, was am Abend kommt, am Arbeiten, und dann kam dieser Film.
00:09:04: Und ich hatte keine Ahnung.
00:09:06: Ja?
00:09:07: Was, also du hattest von dem Film gar nicht, du hattest von dem Film gar nicht voll gehört.
00:09:10: Null.
00:09:11: Gar nicht.
00:09:11: Ich kannte auch nicht den Regisseur.
00:09:14: Ich hab seinen Namen auch gerade schon wieder vergessen, wie peinlich es da super vorbereitet.
00:09:18: Louis, Louis Ortega.
00:09:20: Louis Ortega.
00:09:21: Und sein großer Erfolg davor, Killer Jockey, war der schwarze Engel, den ich allerdings auch nicht gesehen habe.
00:09:26: Es ist auch mein erster Louis Ortega Film jetzt gewesen.
00:09:28: Okay, ja, meiner... Ich hatte keine Ahnung und bin dann einfach da rein.
00:09:34: Und was hat dich angesprochen?
00:09:35: Einfach nur die Uhrzeit oder das Cover oder Trailer oder die Inhaltsbeschreibung?
00:09:40: Die Uhrzeit und die Inhaltsbeschreibung ist das meistens.
00:09:44: War eine
00:09:45: gute Kombi.
00:09:45: Ja, es war spät genug, um damit ich da hingekommen bin und früh noch genug, dass ich nicht... dass es nicht zu spät war.
00:09:54: Ja, bist du auch so, weil wir kamen eben drauf, weil wir beide so gemerkt haben, dass wir wahnsinnig gerne den Kinosaal mögen und auch einfach den Kinobesuch an sich, wie man heutzutage sagt, feiern.
00:10:06: Ja.
00:10:06: Und bist du auch so jemand, der, also ich bin zum Beispiel jemand, der, ich gehe gerne so um achtzehn Uhr ins Kino, weil dann habe ich noch den Abend, dann kann ich noch zwei Filme zu Hause gucken oder so,
00:10:15: oder?
00:10:15: Echt, nee, du guckst danach noch andere Filme.
00:10:17: Ja, die auch so, nicht immer, aber manchmal schon, ja, weil ich dann auch Weil bei manchen Filmern man auch noch mal, das macht dann für mich noch mal so eine Tür auf.
00:10:28: Also zum Beispiel jetzt bei Kill the Chocky, wir werden gleich ein bisschen was vom Inhalt erzählen, aber man kann da viele Filme über Gender angucken, über andere Chocky-Filme, Filme, die mit Mafia zu tun haben, das kommt ja alles in dem Film vor.
00:10:44: Und bevor wir jetzt über den Inhalt sprechen von Kill the Chocky, hören wir mal kurz in den... Teaser.
00:10:50: Das muss
00:10:50: ich tun, damit du mich lebst.
00:10:52: Sterben und wieder geboren werden.
00:10:55: Okay.
00:11:03: Wir müssen zurück zur Gewalt.
00:11:10: Genau.
00:11:10: Das ist ein mega Aussage, kräftig.
00:11:12: Ja, findest du?
00:11:14: Ganz kurz.
00:11:16: Aber doch, der eine, ich glaube, die wichtigste Textstelle ist drin.
00:11:20: Was muss ich
00:11:21: tun,
00:11:22: damit du mich wieder liebst?
00:11:24: Sterben und wieder geboren werden.
00:11:26: Genau, und das ist eigentlich schon ganz mystisch, was die Inhaltsangaben des Films.
00:11:30: Möchtest du vielleicht mal kurz beschreiben, wie würdest du in zwei Sätzen die Handlung des Films zusammenfassen, wenn du jetzt jemanden Lust auf diesen Film machen möchtest, ohne zu viel zu verraten?
00:11:42: Boah, es ist so
00:11:42: schwer, das ist so eine Deutsch-Unterricht-Aufgabe, wenn man so was in zwei Sätzen ... Das ist
00:11:47: auch Deutsch-Unterricht-Zir.
00:11:51: In dem Film geht es um ... Ich weiß nicht, ob ich... Es geht eigentlich um Jockey, der sich neu erfinden muss, der tiefst alkoholabhängig und depressiv ist und eigentlich droht alles zu verlieren und gefangen ist in einem mafiosen Konstrukt an Ausbeutung, sich auf die falschen Leute eingelassen hat und dann... Aber das alles ist in so einer grotesken und voll symbolüberladenden oder aufgeladenen Weise erzählt.
00:12:27: dass es gar keine stringente ...
00:12:31: Story so gibt.
00:12:32: Genau, es gibt keine stringente Handlung.
00:12:34: Es geht eigentlich ... Ja, jemand, der wirklich, wie du es gesagt hast, das ist eigentlich schon den wichtigsten Satz in dem Trailer, in diesem Teaser gesagt.
00:12:45: Was muss ich tun, dass du mich weiter liebst, dass du mich wieder liebst, sterben und neu geboren zu werden?
00:12:50: Und in gewisser Weise macht das dann auch dieser Chocke, um zu seiner Frau, die auch Chocke ist, zurückzufinden.
00:13:00: Und weil du da auch diese Bildsprache angesprochen hast, ist ganz interessant, ich habe es nachgelesen.
00:13:05: Das ist der Kameramann, ist übrigens der Stammkameramann von Akikhausmerke.
00:13:10: Und das merkt man auch total im
00:13:11: Film.
00:13:11: Das stand auch in der, das war auch ein Grund, das stand nämlich beim Kino und der Inhaltsbeschreibung unten.
00:13:16: Ah, okay, das ist es.
00:13:18: Dann habe ich gedacht, cool, der Kameramann von Akikhausmerke, das muss ein super Film sein.
00:13:23: Absolut.
00:13:23: Und es ist auch wirklich diese Bilder, diese Musik, die wir jetzt auch gerade im Teaser gehört haben.
00:13:28: Diese auch in dem Trailer, wo es gibt ja so eine wunderbare Tanzszene zwischen dem Jockey und der Jockey.
00:13:35: Und das ist schon einfach fantastisch gefilmt von dem, er heißt, das ist immer sehr schwierig jetzt, diese Namen richtig auszusprechen.
00:13:46: Timo Salminen ist der Kameramann.
00:13:49: Ja, es sind sowieso so viele Tolle.
00:13:52: Einstellungen, Twinder und der Film, warum ich ihn mir so gern angeguckt habe und was ich vorher auch nicht wusste, er spielt halt mit so vielen verschiedenen Genretypen.
00:14:01: oder besser gesagt, ich geb das Gefühl der Scheiß halt auf so eine Stringenz darin oder irgendwas zu bedienen, irgendwas sein zu wollen, weil es kommen eben, zwischendurch ist es ein Tanzfilm, es ist ein Groteska-Film, es hat, ohne dass es schwarz-weiß ist, aber es hat total so einen Romcom-Element, es hat so... Ganz simple Komödien-Elemente und es ist nicht so.
00:14:23: letztlich auch einfach voll der Gangster-Film mit so Shady, Mafiosi und
00:14:29: Kaiser Geweils
00:14:30: und
00:14:31: so.
00:14:31: Ein absolut heimlicher Star des Films ist ein Schauspieler, der ich weiß jetzt leider nicht wieder heißt, aber er sieht eigentlich, weil wir konnten diesen Film nicht zusammensehen, du hattest den ja schon gesehen und hast mir empfohlen und ich bin dann vor zwei Tagen mit einem Freund auch ins Avatar-Kino gegangen und habe mir den angeguckt für die Sendung und Erfreundlich waren völlig gebannt von diesem Gangster-Boss, weil wir finden, er sieht aus wie Vincent Price.
00:14:56: Das ist so ein gruselschauspieler aus den fünftiger, sechziger Jahren.
00:15:00: Und er sieht ihn wirklich verblüffend ähnlich.
00:15:03: Und dieser Gangster-Boss hat immer ein Baby auf dem Arm.
00:15:06: So wie Blow fällt bei Trim's Bond immer so eine Katze auf.
00:15:09: Man hat immer so ein Baby auf dem Arm.
00:15:10: Ja, immer
00:15:11: ein anderes.
00:15:11: Ja, immer ein anderes.
00:15:12: Wahnsinnig komisch.
00:15:15: Also komisch im besten Sinne.
00:15:16: Also es ist ein
00:15:17: Cortesk.
00:15:18: Dadurch irgendwie witzig.
00:15:20: Genau.
00:15:20: Und
00:15:21: er hat dann ständig ein neues Baby.
00:15:23: Und die Babys bleiben immer gleichheit.
00:15:25: Sie bleiben immer Babys.
00:15:26: Und sie sagen ja auch, dass es seit Jahren schon so geht.
00:15:28: Ja, genau.
00:15:28: Seit sieben Jahren hat er immer ein Baby auf dem Arm.
00:15:30: Und dann hat er am Schluss ein POC-Baby auf dem Arm.
00:15:34: Er hat sonst immer weiße Babys auf dem Arm und ein schwarzes Baby.
00:15:38: Und dann guckt ihn jemand irritiert an und sagt, ja, mit der Zeit werden die so.
00:15:42: Ja, genau.
00:15:43: Und also ein total skurriler Film.
00:15:46: Und was mich interessieren würde, wie es dir damit geht, diese Hauptfigur dieser Chocke muss eben wiedergeboren werden und hat eben einen Unfall, über den wir auch gleich gerne sprechen können, und eine ganz schwere Gehiderschütterung und er schminkt sich, also er nimmt ein Pelzmantel aus dem Krankenzimmer von einer Frau, die seltsamer weiß, mit dem in einem Krankenzimmer liegt, er nimmt ihren Pelzmantel und ihre Schminke, geht auf die Straße und schminkt sich.
00:16:10: Und es wird ja immer gesagt, dass er früher dieser Chocker in den Namen Dolores illegale Rennen geritten ist.
00:16:20: Und man erfährt aber nie mehr drüber.
00:16:22: Man erfährt nur, es hat irgendwie eine traumatische Situation gegeben.
00:16:27: Die wird uns aber nie erzählt, nie aufgelöst.
00:16:30: Hast du irgendwie eine Fantasie dazu oder hast du so ein Gedanken dazu, warum das so ist, warum uns der Film das nicht geben will oder geben darf oder was das Ereignis war?
00:16:40: Also...
00:16:40: Ich glaube, der Film will total wahrgebleiben, weil der Film, es geht eben, glaube ich, nicht darum oder Leute, die dann so eine klare Message mitkriegen wollen oder ich glaube, da beißen sich wahrscheinlich auch irgendwelche Filmkritiker in die Zähne dran aus, was das genau soll.
00:16:56: Aber es ist halt so ein Festival an... Ästhetik und Witz und was alles so ein Film kann und irgendwie... Also ich glaube, es bleibt wage.
00:17:06: Ich habe keine Antwort darauf.
00:17:07: Ich weiß auch nicht, ob es dann richtig oder falsch geht.
00:17:09: Aber ich finde es interessant, weil man die ganze Zeit denkt, okay, jetzt ist er sozusagen gestorben.
00:17:13: Also er ist ja als Remo, als Jockey, als ehrlicher Jockey.
00:17:17: wird in den Film eingeführt und dann hat er diesen krassen Unfall, was übrigens auch sehr witzig finde, weil die seinen Rennstall, sie holen dann ein Pferd aus Japan und die sind aber gewohnt in die andere Richtung zu rennen.
00:17:27: Genau, und die haben gesagt, das ist immer das Problem, dass Pferd Japan die laufen immer
00:17:30: rechts rum.
00:17:32: Weil der Kurs da in die andere Richtung rennt, sondern rennt das Pferd halt.
00:17:35: Volle Kanne.
00:17:36: In
00:17:36: der Linkskurve nach rechts, in deiner Zaun.
00:17:38: Und deswegen gar in deinem Krankenhaus.
00:17:40: Genau, und ich weiß nicht, ob er schon mal davor Dolores war, das wird ja so gesagt.
00:17:45: Oder ob der Film gar nicht so ein stringentes Zeit, so eine lineare Zeit erzählt, sondern dass das sozusagen schon mal passiert ist.
00:17:54: Er war vielleicht schon mal Dolores, dann war er Remo, dann wieder Dolores.
00:17:58: Genau, so hatte ich's eigentlich verstanden.
00:17:59: Ich dachte mir, was ja ganz Interessant ist, ich weiß nicht, ob du den Film Konklave im Kino gesehen hast.
00:18:06: Nein.
00:18:06: Aber das ist, wie ich finde, auch sehr empfehlenswärter Film.
00:18:09: Und er endet damit, dass jemand zum Papst gewählt wird.
00:18:15: Spult ein bisschen vor, wenn ihr Konklave noch nicht gesehen habt und es noch sehen wollt.
00:18:19: Cool, und ich kann nicht vorspulen, ihr sitzt hier und musst dir zuhören.
00:18:21: Eigentlich
00:18:22: weißt du,
00:18:22: dass am Ende eines Konklares ein Papst gewählt wird, das weiß ich
00:18:25: nicht.
00:18:26: Genau, das ist ja nicht der Spoiler.
00:18:27: Also jedenfalls kommt dann drauf, dass dieser Papst bei dir Geschlechter in sich trägt.
00:18:31: Sowohl das weibliche als auch das männliche Geschlecht.
00:18:34: Und dieser Kardinal, der diese Papst aber leidet, sagt, ich weiß jetzt gar nicht, ob sie die Wahl annehmen dürfen.
00:18:40: Und dann sagt dieser neu gewählte Papst, zeigt zu ihm, ja, aber... Gott hat mich doch so erschaffen.
00:18:47: Warum ist euer Glaube jetzt so klein, dass Gott nicht will, dass ich beide Geschlechter in mir trage?
00:18:53: Und daran musste ich so denken, an Remo, der dann Dolores war und wieder zu Dolores wird, weil Remo ja mit seiner Chocky Freundin ein Kind zeugt.
00:19:05: Also er hat ja alle Geschlechter, also er hat ja sozusagen die... die männlichen Geschlechtsteile in sich, dass er ein Baby anscheinend erzeugen kann.
00:19:12: Aber was interessant ist, ist, dass eben er ja trotzdem ganz klar Dolores war, auch in der frühen Zeit.
00:19:20: Und auch sie ja, wenn sie ihn sucht und er verschwindet, sich ja dann plötzlich eine weiblichen, anderen weiblichen Chocke-Kollegin zuwendet.
00:19:28: Also sie ist ja durchaus eigentlich... sag ich mal, mehr Frauen zugetan als Männern.
00:19:33: Sie ist nur ihm als Liebespartner zugetan.
00:19:36: Und ich hab mich gefragt, ob es nicht auch ein bisschen ein Kommentar ist zu der Geschlechterfeindlichkeit, die jetzt immer größer wird in unserer Zeit.
00:19:44: Ja.
00:19:44: Dass dieser Chocke eben, dass man auch sagt, könnt ihr nicht nehmen, also eine Persönlichkeit, dass es möglich ist, dass man beides in sich trägt oder alles in sich trägt.
00:19:53: Genau.
00:19:54: Und ich glaube auch, dass das total, wenn es überhaupt eine Absicht daran hat oder ein Play-Doh-Jedern ist dafür, damit so viel entspannter umzugehen und viel freier und leichter, weil es in dem Film keine Rolle spielt.
00:20:07: Also man kann sich darüber aufregen und sagen, okay, ist das dann irgendwie nicht strengend oder ich kapier es nicht, weil es irgendwie unlogisch, aber darum geht es halt überhaupt nicht.
00:20:15: Also man ist von jeder Logik, das finde ich das Coole an dem Film.
00:20:19: Man denkt nicht drüber nach, was jetzt logisch ist, warum, ob er schon mal Dolores war, warum es dann nicht mehr war, warum er jetzt Remo kurz ist und dann wieder Dolores wird.
00:20:27: Ob er jetzt sich als Frau Frauenkleider anzieht, weil er diesen krassen Hirnschaden hat, weil er krass vom Pferd geknallt ist.
00:20:34: Aber anscheinend ja nicht, weil er war es ja auch schon davor.
00:20:36: Und das wird alles so völlig aufgelöst und geht maximal in Spannte damit um.
00:20:41: Absolut.
00:20:41: Und das Ding ist ja auch, er ist ja vorher extrem, also er lebt sozusagen als Mann und ist extrem, also er nimmt ja so einen Pferdebetäubungsmittel als Droge vor dem Rennen.
00:20:54: Und er ist schwer alkoholabhängig, Kettenraucher.
00:20:59: Und eigentlich in dem Moment, wo er diesen schweren Unfall hat und sich vielleicht klar mal auf, wieder klar mal zu, als Frau fühlt, ist er plötzlich nicht mehr, also er nimmt keine Drogen mehr, er nimmt keinen Alkohol mehr zu sich.
00:21:12: Er ist eigentlich entspannter denn je.
00:21:14: Aber er ist ja auch erstmal gar nicht richtig da.
00:21:17: Zum Beispiel, es gibt ja so viele Symbole, die so nicht... Irdisch und jetzt rein auf so eine Geschlechtsfestlegung, sondern er stellt sich ja dann auf eine Waage in so eine Apotheke und wiegt null Kilo.
00:21:30: Die Waage nimmt ihn gar nicht wahr und er sitzt ja auch auf dem Pferd als federleichter.
00:21:37: Darum ist er ja so ein super Jockey, weil er das Pferd lenkt ohne spürbar zu sein und sich auch immer über ihn gesagt und er ist irgendwie Luft, er ist irgendwie kein irdisches Wesen, er kann ja auch mitten im Film kann er auf einmal auf so Wände hochlaufen.
00:21:50: Ja, eine fantastische Szene.
00:21:51: Und darum, glaube ich, ist es dieser ganzen banalen Diskussion um Gender und so auch komplett, also banales Diskussion nicht, aber sie ist so irdisch, sie ist so real gerade, so realpolitisch.
00:22:04: Es schwebt
00:22:04: drüber,
00:22:05: irgendwie enthoben.
00:22:08: Es ist dem enthoben, es geht um viel größere Symbolik, es geht um Themen, um so... große Menschen als Themen wie Wiedergeburt und Tod, die seit Jahrhunderten die Kunst ja beschäftigen.
00:22:20: Und das weiß ich nicht.
00:22:22: Und gleichzeitig wird aber auch gesagt, dass diese ganze, welches Geschlecht, biologisches Geschlecht, gesellschaftliches Geschlecht, ob jemand mit einem Geschlechtsmerkmal geboren wird und dann nur noch dieses Geschlecht haben kann.
00:22:34: Ob es zwei Geschlechter gibt oder mehrere und so, das ist wie so unter dem Niveau des Films so ein bisschen wird.
00:22:40: Ja,
00:22:40: ja, ja.
00:22:42: Hast du einen Punkt, absolut.
00:22:44: Kann ich nachvollziehen.
00:22:45: Also, es ist wirklich ein traumschöner Film.
00:22:48: Es ist auch sehr überraschend.
00:22:50: Verraten ist auch nicht das Ende, weil dieses ... gestorben und du musst sterben und wiedergebohnt werden.
00:22:57: Das ist noch nicht das Ende des Films, sondern es geht dann noch weiter.
00:23:00: Und es gibt viele Dinge, über die man sich, finde ich, auch viele Gedanken machen kann.
00:23:05: Also es gibt ja auch, also dieses dramatische Erlebnis, ich habe so meine Interpretation dazu.
00:23:10: Also ich glaube, es gibt eins so vom Anfang, weil es ist, wenn ich das kurz mal sozusagen antiesern darf, es gibt ja einen Mann, den er immer wieder zieht, einen Mann mit Schnauzer und Cowboy-Hut.
00:23:22: Und dann weiß man auch nie, ist der wirklich dann real oder bildet er sich den ein?
00:23:29: Meiner Meinung nach, dieser Mann hat was mit seinem Trauma zu tun von früher.
00:23:34: Aber ich glaube, ich kann es dir auch nicht, wie du es vorhin gesagt hast, letztgültig erklären, sondern das ist einfach mein Blick auf diese Geschichte.
00:23:41: Und das ist auch, glaube ich, was der Film ... was die große Qualität an dem Film ist.
00:23:45: Und dieser Mann kann so vieles sein.
00:23:47: Am Anfang dachte ich, ist es wie so ein Vater oder weil der ihm ja auch im Krankenhaus besucht und man denkt, er ist sofort, man teilt es sich natürlich sofort in eine Kategorie, ein verständliches Eier ist ein Verwandter oder ist ein guter Freund, sein Vater.
00:23:58: Und dann später kapiert man aber, das ist ein völlig entfremdete Figur auch.
00:24:02: Oder ist es ein Spiegel seiner selbst, ist es irgendeine Art Engel, die ihn um... gibt?
00:24:08: oder also es bleibt alles und es kann eben auch seine Nemesis oder sein Abgrund sein, weil ohne das jetzt das Ende vorweg zu nehmen, am Ende gibt es ja einen Rennen eigentlich, er auf dem Pferd und dieser Mann im Auto.
00:24:21: Genau, ein illegales Rennen also
00:24:22: er.
00:24:22: Ein illegales Rennen und er tritt sozusagen gegen diesen Mann an und er wird ja am Ende auch sehr entscheidend beim Ausgang des Films, wo es dann auch um Leben und Tod
00:24:32: wieder
00:24:32: geht.
00:24:33: Ja, ich finde das aber, das lässt so viel Spielraum und das meine ich, darum gehe ich auch So gerne ins Kino und guckt mir manchmal irgendwelche Filme an, wo ich gar nichts erwarte.
00:24:41: Und dann ist man so... Ich hab dann eben drüber so ewig noch nachgedacht und das lässt so viel Spielraum und so viel... Es kann alles sein.
00:24:48: Ich glaube, es gibt... Und ich mag Filme, wo es kein... Es gibt sowieso glaube ich nicht richtig oder falsch, aber es ist in dem Film speziell so, dass man ihn glaube ich mögen kann.
00:24:58: Man kann ihn blöd finden.
00:25:01: Aber der Film will nichts von dir.
00:25:03: Ich glaube, er will nicht, dass du ihn verstehst, dass du ihn richtig interpretierst, dass du ihn genau den richtig aufnimmst.
00:25:11: Ja,
00:25:11: er sagt, guck dir mich an und mach damit, was du willst.
00:25:15: Genau.
00:25:15: Ja.
00:25:17: Also, Leute, wenn ihr diese Sendung hört, hoffen wir, dass Kill The Chocke noch in einem Kino bei euch in der Nähe läuft, guckt in euch an, wenn wir euch drauf Lust gemacht haben.
00:25:27: Aber ... Heute ist für uns sowieso wichtig, geht ins Kino.
00:25:31: Die Kinos brauchen euch und ihr braucht das Kino.
00:25:34: Was ist für dich das Schönste an deinem Kino-Besuch?
00:25:39: Das Nacho-Geraschel hinter dir.
00:25:43: Das ist kollektive Erleben.
00:25:46: Das ist ein bisschen Platitude.
00:25:47: Aber ernsthaft, das ist einfach ein ganz anderes Erlebnis.
00:25:52: auf so einer riesen Leinwand mit diesen krassen Boxen man nimmt.
00:25:55: Man ist viel aufnahmefähiger.
00:25:57: Und es ist mehr Commitment.
00:25:59: Das haben wir am Anfang ja schon so abgesprochen.
00:26:01: Wenn man auf seinem Laptop oder auf seinem Fernseher zu Hause irgendwas anguckt, dann ist das Handy in der Nähe der Alltag.
00:26:06: Man sitzt ja in seiner Alltagswohnung.
00:26:08: Man macht auf Pause, ohne mit der Wimper zu zucken.
00:26:11: Wenn ich ins Kino gehe...
00:26:13: Geht man vor aufs Klo?
00:26:13: Dann geht man vor aufs Klo und will nicht eine Minute verpassen.
00:26:17: Man will und man committet sich so.
00:26:19: Ich weiß nicht, ich habe, wenn ich wirklich aus dem Kino gehe... Also ich kann mir tolle Filme auf dem Laptop angucken und trotzdem telefoniere ich zwischendurch mit meiner Schwester oder schreibe noch eine Mail oder holen mir einen Snack und gucke den Film manchmal auch erst drei Tage später zu Ende, obwohl ich ihn gut finde, aber es bin einfach abgelenkt.
00:26:35: Und wenn ich aus dem Kino rausgehe, aber und das habe ich sonst nie, dann bin ich so eingenommen von dem Film.
00:26:41: Zwitschern die Vögel anders, wenn sie noch zwitschern, wenn sie nicht... oder ich höre den Sound anders, allein weil man sich anders aufgemacht hat.
00:26:49: Dadurch, dass man dieses Erlebnis hatte, ist man so, ich finde dann Rattern die Autos anders über die Straße und irgendwie sieht alles anders aus.
00:26:57: Und ich bin kurz selber, wann ist so ein, so weiterhin, wie sieht die Welt aus so einer Filmperspektive, Filmestätik?
00:27:03: Und das vergeht dann natürlich auch wieder, aber das mag ich so.
00:27:07: Ja,
00:27:07: das kann ich total verstehen.
00:27:09: Ja, man wird einfach ... Ja, es ist einfach ... Ich weiß es auch noch, als ich so als Jugendlicher habe ich im Kino gesehen, das ist ein Film über die Entdeckung Amerikas und das war mein erster Film mit Überlänge mit der Musik von Vangelis.
00:27:28: Ich bin mit meiner Schwester im Kino raus.
00:27:31: Und die Straße da in Graz, wo ich als Kind aufgenommen hab, sieht plötzlich ganz anders aus.
00:27:37: Und das ist wirklich, wenn du von so einem Filmerlebens reingezogen wirst, also kann ich nur bestätigen, man nimmt die Welt anders wahr danach.
00:27:47: Das kann wirklich was verändern.
00:27:48: Man nimmt auch seine Alltagsprobleme, die man mit in den Filmen reinnimmt.
00:27:54: Und auch währenddessen auch drüber nachdenkt.
00:27:55: Ich sag ja nicht, man ist dann komplett isoliert, aber man kriegt einen... oft und mir geht so ein Perspektivwechsel drauf.
00:28:01: Und das ist eine Geschichte, die vielleicht nichts mit meinem Alter, gar nichts mit mir zu tun hat, was völlig anderes.
00:28:05: Aber trotzdem finde ich dann irgendwie einen Anknüpfungspunkt und Blicke anders drauf.
00:28:10: Und diese ganzen fantastischen Sachen, die ein Film kann, die erlebt man einfach zehnmal mehr im Kino.
00:28:17: Finde ich auch.
00:28:18: Und wir haben gesagt, wir müssten jetzt auch für diese Sendung auch gemeinsam ins Kino gehen.
00:28:23: Und wir kommen jetzt gerade aus dem Kino und errate doch mal.
00:28:27: Was das war.
00:28:33: Doch.
00:28:35: Ja, er hat richtig geraten.
00:28:37: Es ist am Rum von Fatih Akin.
00:28:39: Ja, richtig
00:28:40: geraten.
00:28:43: Nach einem Buch von Haakbogen.
00:28:58: Genau.
00:29:03: Ja, ein traumschöner Film, ein sehr trauriger Film, aber ich greife vor.
00:29:09: Ich sage mal ganz schnell die Handlung.
00:29:11: Die ist nämlich schneller gelt.
00:29:13: Das sind die letzten Kriegstage vom Zweiten Weltkrieg.
00:29:16: Und wir verlassen in der ganzen Geschichte die Norte Insel Amrum kaum.
00:29:21: Also einmal geht es kurz nach Für, aber sonst spielt es fast immer auf Amrum.
00:29:25: Und es geht eigentlich um nichts anderes, vordergründig, als dass ein kleiner Junge für seine Mutter ein Honigbrot besorgen will.
00:29:34: Ist gut zusammengefasst.
00:29:35: Ja, habe ich mir auch vorher überlegt.
00:29:41: Ja, aber natürlich geht es wie in jeder guten Geschichte.
00:29:45: Also, Billy Wilder hat immer gesagt, die beste Geschichte ist Boy meets Girl.
00:29:49: Also, es ist schnell erzählt mit einem Satz immer, aber in diesem Film steckt natürlich viel, viel mehr.
00:29:57: Dieser Junge wird in gewisser Weise, musste auch viele Dinge lernen.
00:30:00: Seine Mutter ist eine überzeugte Nazi.
00:30:03: Sein Vater ist ein hoher Nazi-Offizier, der auch viele rassenideologische Bücher geschrieben hat.
00:30:11: Und die schlagen sich da auf dieser Insel durch.
00:30:15: Aber er lernt halt, dass das Weltbild, das seine Eltern im Vorgelebt haben, dass das nicht unbedingt ein Weltbild ist, das überleben sollte, sag ich mal.
00:30:28: Ja, das ist eigentlich darin auch so ein ... klassischer Coming-of-Age-Film, weil wir einen Jungen, der normalerweise passiert das vielleicht erst ein bisschen später, wenn man in der Pubertät oder kurz vorm Erwachsenenalter ist und der Jungen ist ja wirklich noch sehr
00:30:42: jung.
00:30:42: So ein Zehnjähriger, würde ich sagen.
00:30:45: Und er lernt aber auf einmal bröckelt so das, was er zu Hause, diese heile Welt.
00:30:51: Und ich meine, er ist ja so fantastisch, dieser junge Strahl, so was.
00:30:56: ganz pures Gutes aus.
00:30:57: Er will ja auch seiner Mutter die ganze Zeit helfen.
00:31:00: Und das Krasse ist er, ist aber der Sohn von so krassen Nazi-Chargen.
00:31:05: Und auch selber natürlich glaubt er seinen Eltern und...
00:31:09: Wie das in dem Alter auch so ist?
00:31:11: Ja.
00:31:11: Also du musst deinen Eltern ja auch vertrauen.
00:31:14: Also das wär ja so ein Seltsam, weil du hast zehn jähriger, dass du es nicht machen wirst.
00:31:17: Genau, weil er, glaub ich, so einen neugierigen, offenen Blick für die Welt und ein sehr liebevollen.
00:31:23: Und deswegen kapiert er... dass er, also er nabelt sich ja dann ab.
00:31:29: Er versteht irgendwie, dass das Menschen verachtend und irgendwie falsch sein muss, was seine Eltern vor allem seine Mutter da glaubt.
00:31:37: Dass es nicht gut sein kann.
00:31:39: Und er lernt es aber, glaube ich, auch auf eine sehr harte Art.
00:31:43: Er erlebt es am eigenen Leib, dass seine Mutter im gewisser Weise grausam ist oder so verblendet ist.
00:31:51: Also er und ein Freund, der wirklich die ganze Geschichte zu ihm steht auf eine ganz tolle Art.
00:31:56: Er hilft ihm einer Amur-Roma-Bäuerin, gespielt von der Diana Kruger und er erwähnt nur bei der Mutter, dass der Krieg bald endet, dass sie das gesagt hat.
00:32:06: Und dann sagt die Mutter das Wert zersetzen und ich werde sie Frau anzeigen.
00:32:11: Und der Bäuerin kann man sagen, passiert nicht viel, weil ...
00:32:16: sich alles schon so schnell auflöst.
00:32:18: Die
00:32:19: ganze Nazi-Macht
00:32:20: löst sich dann so schnell auf, dass dann zum Glück nichts passiert.
00:32:23: Genau,
00:32:23: genau.
00:32:23: Und die brauchen sie auch, weil sie einer der wenigen ist, die da noch ist und anpackt.
00:32:28: Ja.
00:32:29: Und also, ihnen und seine Familie trifft es ja hart, weil sie ihn dann rausschmeißen.
00:32:32: Weil sie sagte, So ein Verräter wird dich, brauche ich natürlich nicht.
00:32:36: Ja.
00:32:37: Und plötzlich kann er eben keine Milch und keine Kartoffeln mehr nach Hause bringen.
00:32:41: Er hat ja gar nicht, also er wird ja dann als Petze bezeichnet und er merkt ja dann auch, das ist ja der erste, das passiert ja ganz am Anfang des Films, wo er schon merkt, da bröckelt es schon, dass er merkt, dass was seine Mutter da tut, kann nicht richtig sein, weil er auch nicht... die verpetzen wollte.
00:32:56: Er hat nur gesagt, stimmt das, dass der Krieg bald vorbei ist?
00:32:58: Genau, genau.
00:32:59: Und der Mutter
00:33:00: geht dem hinterher, behauptet dann sowas.
00:33:01: Ja, eben Wehrkraftsersetzung.
00:33:02: Und ist dann in ihrem ideologischen, abgerichteten Korsett dann so drin, dass sie halt dann den Obersturm und führe Ortsgruppenleiter, whatever, und einem Bescheid sagt, und dann gibt's direkt Konsequenz.
00:33:13: Und da fängt der Junge ja an zu kapieren, so krass.
00:33:15: Er wollte das so nicht, und das ist schrecklich, was hier.
00:33:19: immer wieder passiert.
00:33:21: Genau, und er lernt dann im Laufe des Films immer weiter, dass eben diese Welt, die seine Mutter so sagt, dass die richtig ist und die korrekt ist, dass die Leute das gar nicht so leben und teilweise auch gar nicht wollen und glauben.
00:33:33: Es gibt eine wunderbare Szene mit dem eigentlich Regisseur, gar nicht Schauspieler, er war schon hier in der Sendung zu Gast, mit dem wunderbaren Lars Jessen als ein Ja, was ist der Bauer, glaub ich auch?
00:33:45: Oder
00:33:46: Fischer?
00:33:48: Genau, also jedenfalls zeichter ihm, wie man Kaninchen entweidet.
00:33:57: Übrigens, das wollen wir sagen, in beiden Filmen, das steht in beiden Filmen abspannen.
00:34:00: Wir wollen ihm einfach mal glauben, es kann man keine Tiere zu schaden bei beiden Filmen.
00:34:04: Das ist wichtig, dass man das bei beiden Filmen auch dazu sagt, weil es sieht so aus, als wenn wir eigentlich relativ ... viele Tiere sterben, was furchtbar ist, aber es passt halt auch in den Beide-Geschichten rein.
00:34:18: Und ja, zum Glück sind bei dem Dreh keine Tiere zu schaden gekommen.
00:34:22: Das ist tatsächlich so die Verbindung von den Filmen, also an beiden.
00:34:24: Man denkt sich so, weil sie wirklich so Grundverschieden, dass man sie irgendwo gar nicht vergleichen kann.
00:34:30: Und dann denkt, fürs Erste, was einem so blöd einfällt, ist ja, in beiden gibt es so eine ...
00:34:34: Tiere, die in Filmen sterben.
00:34:35: Ja.
00:34:36: Tiere, die in Filmen sterben.
00:34:38: Genau.
00:34:39: Also das Pferd, das in Kill the Choke ganz grausam in den Zaun läuft und dann in einer späteren Einstellung sieht man es ganz kurz.
00:34:47: Halb im Auto drin.
00:34:48: In den
00:34:48: Gegenverkehr.
00:34:49: Ja, genau.
00:34:52: Und in Amrum muss der Junge, der irgendwie versucht, seine Familie über die Runden zu kriegen, der Junge, der mit ihm befreundet ist, die fangern zusammen Kaninchen.
00:35:06: Man zeigt eine andere Junge, wie man Kaninchen eben, dass man das halt richtig hauen muss, dass das Genick bricht.
00:35:12: Ja, das ist ja auch so, finde ich, in dem Film.
00:35:14: so krass, weil der Junge so wahnsinnig zart und eben so gut.
00:35:18: Also ich finde, er ist auch fantastisch wie der Junge, der echte Junge des Spiels.
00:35:22: Wahnsinn,
00:35:23: ich
00:35:23: habe mir extra den Namen aufgeschrieben, weil ich denke, von dem wird man vielleicht noch ein paar Wachen sehen.
00:35:28: Jasper Billerback heißt der Junge.
00:35:30: Und das großartig.
00:35:32: Man guckt dem einfach so gerne zu und der hat sowas total ... Pures, reines, unschuldiges.
00:35:37: Und das Krasse ist eben er ist aber der Sohn von diesen ...
00:35:40: Nazi-Bonsen.
00:35:41: Absurd-Nazi-Bonsen,
00:35:43: die so viel Schuld auf sich geladen haben.
00:35:45: Und er ist aber irgendwo, das sind ja auch seine Eltern, seine Herkunft, das geht ja auch.
00:35:49: Und er schafft es aber eigentlich nicht mal so ein Kanickel, das Genick zu brechen.
00:35:53: Er kriegt dann noch mit, wie eine Robbe auf der Robbenjagd erschossen wird.
00:35:57: Und es macht ihn fertig.
00:35:58: Und er ist ja ständig dann mit tot und ... Ende konfrontiert.
00:36:06: Ja, das ist auch eine unglaublich berührende Szene.
00:36:09: Also Detlef Buch spielt einen Fischer und Robbenjäger.
00:36:13: Und da er ja sozusagen versucht irgendwie Mittel zusammenzukriegen, dass er seiner Mutter dieses Honigbrot geben kann, wird er zum Lockvogel für diese Robbe.
00:36:26: Und das ist eine... Erst mal wunderschöne Szene, wie er auf dieser Sanddühne liegen muss und eine Robbe imitieren, um in eine Robbe anzulocken.
00:36:36: Also liegt der Auge in der Robbe.
00:36:38: Und das ist, finde ich, eines der schönsten Kinobilder, wie man da, die sich im Profil gegenüber liegen.
00:36:44: Ja, und das ist halt auch, finde ich, ein Teil des leeren Prozesses, dass es halt kein Überleben gibt, ohne dass man ... dass solche Dinge passieren.
00:36:53: Also, dass dann die haben halt alle Hunger und die müssen unbedingt zu Essen kriegen.
00:36:58: Und wie dann auch seine Tante zu ihm sagt, wir brauchen Fleisch auf dem Tisch.
00:37:04: Und dann passiert das mit der Robbe.
00:37:06: Ja, aber es tut einem richtig weh, wenn man sich das anguckt.
00:37:16: Man denkt, dieser Junge ist gar nicht für diese Brutalität der Welt überhaupt nicht gewappnet.
00:37:24: trifft ihn umso härter, weil es ja nicht nur ist, okay, ich werde jetzt langsam erwachsen, ich kriege mit so pragmatische Sachen, wie Tiere werden eben getötet, weil wir haben Hunger und wir müssen, wir essen die, sondern es ist ja noch krass, dass eine ganze Welt bricht, eine lernt, dass seine Mutter, sein Vater bösartige Menschen sind.
00:37:45: Oder er merkt, dass das alles falsch war, weil er es ja war in der Hitlerjugend und so, all dieses krasse, das ist ja... crazy Identitätsverlust.
00:37:55: Und das ist wirklich eindrücklich.
00:37:57: Und es ist eben nicht, und es ist so toll, dass eben der Junge in der Hauptperspektive, oder der Junge in eine Junge
00:38:05: geht,
00:38:07: der ja, wo man schnell, wo man natürlich auch sagt, du hast, du hast nichts falsch gemacht.
00:38:12: Du hast weder vor Jahren Hitler an die Macht geholfen, noch du kannst überhaupt nichts dafür, dass du von diesen Eltern geboren wurdest.
00:38:18: Und trotzdem checkt er selber, dass er so krass irgendwie auch da drin hängt, auch dieses Schulter hat.
00:38:25: Und ja, es ist irgendwie total tragisch.
00:38:29: Ja, und du hast das, finde ich, toll beschrieben, weil das dieser Film nie die Perspektive von ihm verlässt.
00:38:33: Und das, finde ich, hat Fahrt wie Arkin und das Buch von Hark Bohm großartig gemacht, dass man das wirklich diese schreckliche Zeit, dass man die aus diesen unschuldigen Kinderaugen sieht und das eigentlich am Rom, diese kleine Insel am Rom, auch fast wie so ein Symbolbild für Deutschland ist.
00:38:49: Also diese abgezirkelte Welt, es gibt ja dann auch so eine Schulsituation, da kommen dann Flüchtlingskinder aus Hamburg, die natürlich viel, viel abgehärtig sind als eher, weil sie eben schon diese ganzen Entbehrungen und diese Bomben erlebt haben, die er gar nicht erlebt hat.
00:39:03: Und dann gibt es aber eben auch so einen Jungen von der Insel Amrum, der dann eigentlich zu diesem Hamburger Kitz ist.
00:39:08: Er ist ein Ausländer.
00:39:10: So, ihr habt ihr seit nicht von hier.
00:39:14: Und dann lernt er das natürlich auch auf die harte Tour kennen, weil er dann auch, wie es oft in dem Alter ist und was man, glaube ich, leider auch immer wieder mal als Erwachsene macht, versucht, sich auch über die zu stellen.
00:39:27: Sagt, ja genau, ihr seid keine richtigen Amrummer und wird aber von diesem Ur-Amrummer gleich ausgeschlossen.
00:39:33: Du bist auch keiner von uns.
00:39:35: Und dann will er zu dieser anderen Gruppe rüber und die wollen wir auch nicht mehr.
00:39:38: Also es macht den totalen Außenseiter.
00:39:40: Das sind alles diese Lernprozesse.
00:39:43: Ja, all seine Gewissheiten lösen sich auf.
00:39:45: Und es ist natürlich völlig lost.
00:39:47: Und die größte Gewissheit, die er so hatte, ist, dass er alles für seine Mutter tun will.
00:39:54: Und auch diese Mutter, die er dann wirklich völlig depressiv und fertig, die das nicht verwunden, verwinden kann, das nicht aushalten kann, dass der Krieg so verloren aus ihrer Sicht und Hitler tot und diese ganze, dass alles zusammenbricht.
00:40:12: und die dann auch einfach ihren Sohn in den Stich lässt.
00:40:16: Alles für sie tut.
00:40:16: Das ist wirklich herzerreißend.
00:40:18: Ja,
00:40:19: das ist wirklich ...
00:40:20: Und er daran ja dann das kapiert und zum Glück daran nicht zerbricht, sondern ihm das den Final Push gibt, um zu sagen, okay, er emanzipiert sich ja dann irgendwie in dieser letzten Szene von seiner Mutter und sagt ja, dann ist es mir egal, was meine Mutter denkt.
00:40:38: Da kriegt er das Buch zurück von seinem Freund, wo er am Anfang sagt, du darfst da keine Esel zu
00:40:41: machen.
00:40:42: Mobitik.
00:40:43: Meine Mutter rastet komplett aus.
00:40:45: Und dann sagt er, ich gebe dir das Buch, behalt das Buch erst mal.
00:40:49: Ist egal.
00:40:49: Und dann hat deine Mutter da nichts dagegen, ist mir egal.
00:40:52: Das ist so eine kleine Sache, aber es ist so, ja.
00:40:54: Er kapiert diese Gewissheit, alles für seine Mutter tun zu müssen, dass seine Mutter immer Recht hat.
00:41:01: Das verschwindet dann.
00:41:03: Und er wird irgendwie erwachsen und nabelt sich da ab.
00:41:05: Absolut.
00:41:06: Und was ich auch noch finde, weil wir ja vorher so gesprochen haben, was beide Filme verbindet, einesseits eben das Tieressterben.
00:41:14: Das andere ist aber, finde ich, was die verbindet, ist auch, dass beides, man denkt so, man guckt sich so was an und denkt so, wo ist jetzt die zusammenhängende Geschichte?
00:41:24: Na klar, es ist beim einen ein Chocky, ist auf der Suche nach sich selbst, muss wiedergeboren werden.
00:41:30: Und beim anderen ist ein Junge, Das will ein Hohlichbrot für seine Mutter organisieren.
00:41:34: Aber letztendlich sind beide Geschichten, setzen sich aus vielen kleinen Details zusammen, die ich für mich interpretieren kann.
00:41:43: Das verbindet beide Filme, dass sie eigentlich eine große Geschichte entwerfen, aber die so beiläufig und klein erzählen, dass durch diese vielen kleinen Details setzt sich dann ein größeres Bild zusammen.
00:41:56: Und die Hauptfiguren, also in dem Sinne jetzt der Junge oder der Jogger in einem anderen Film sind so komplex einfach in dem, was sie da durchmachen und das macht dann halt so Spaß.
00:42:09: Und sie sind aber immer konfrontiert mit so ein paar Klischees, also kleine Auftritte wie dieser durch und durch Nazi ideologisch.
00:42:18: Dieser Onkel, der sich dann ja auch sofort bei Kriegsende erschießt und so.
00:42:22: Und genauso sind die Gangster, diese Mafia-Bosse, die sind auch irgendwie so ein Klischee.
00:42:26: Aber auf die Treffen, die und werden von denen kurz so durchgerüttelt, aber selber sind sie so weit entfernt, irgendein Klischee, was eine blöde, schon dargesehene billige Kopie oder Jablone von irgendwas zu sein.
00:42:39: Das macht dann einfach immer mega Spaß und lässt so viel Raum für seine eigenen Gedanken dazu.
00:42:44: Ja, absolut.
00:42:47: Und also für mich ist es halt auch so ein Wahnsinn, weil ich habe halt so beim Schauen von Amorum ist mir auch so aufgefallen, dass die Figur, die da keine Jasper Billerbeck, Billerbeck da drinnen spielt, dass der eigentlich der Jahrgang meines Vaters ist.
00:43:01: Also mein Vater ist noch zu thirty-fünf geboren, ist in Salzburg aufgewachsen.
00:43:08: und Wenn ich auch, muss ich auch sagen, meinem Vater eben auch so viel gefragt habe, was weiß denn noch vom Krieg?
00:43:13: Er lebt dann und sagt, ach, ich war so klein, ich kann mich nicht erinnern.
00:43:17: Und jetzt kam aber auch nach und nach so kleine Geschichte, wo man so merkt, ja, es ist so eine Kinderperspektive, die er sich auch so zusammengesetzt hat und der auch so einen Einfluss von den Eltern ist.
00:43:30: Und das ist, finde ich halt auch so ein Faktor, dass man halt viel auch viel vergisst, was eigentlich sozusagen so ... In meinem Fall die Elterngeneration, in deinem Fall die Großelterngeneration, also diese Kinder, die so dazwischen waren, die in dieser Selze man Kriegs-Nachkriegszeit aufgewachsen sind.
00:43:48: Andererseits natürlich harte körperliche Entbehrungen.
00:43:52: Andererseits, ich habe das von anderen Folgen gesprochen, es ist ja immer so ganz seltsam, wenn man jetzt auch das deutsche und österreichische Nachkriegskino beobachtet, dass ja dann viel so... Also diese ganze Nazizeit ausgeblendet wird komplett.
00:44:06: Es gibt ja nur ganz wenige deutschsprachige Filme, die sich da in dieser Zeit miteinander gesetzt haben, nämlich Peter Lorre hat in Hamburg den Film der Verlorene gedreht über der Nazi-Arzt, der nachher untertaucht und versucht mit dieser Schuld irgendwie umzugehen.
00:44:20: Und das andere war die Mörder sind unter uns mit Hildegard Kneff, wo es darum geht, um Täter, die in der Gesellschaft untertauchen nach dem Krieg.
00:44:28: Und beide Filme sind so übel gefloppt.
00:44:31: Das war direkt in der unmittelbar danach.
00:44:33: Genau, das war wirklich in den in den vierziger Jahren noch, Ende der vierziger Jahre.
00:44:38: Und das wollten die Leute natürlich nicht sehen.
00:44:40: Die wollten nicht mit.
00:44:41: Die
00:44:41: wollten alle nur diese Heimatfilme weiter gucken.
00:44:44: Genau.
00:44:45: gute Laune quasi so dieses irgendwie dieses Kriegstrauma wegschieben,
00:44:51: sich damit
00:44:51: nicht auseinandersetzen zu müssen und dann irgendwelche beknackten Heimatfilme und...
00:44:56: Genau, eben entweder spielt es in der österreichischen Monarchie, die Zeit davor oder eben so eine... Es ist ein Bayerischen
00:45:01: Alpen oder so.
00:45:02: Ja,
00:45:02: genau, Försterfilme, all das grüße
00:45:05: Heide.
00:45:06: Und eben dieses Ding sich nicht damit auseinandersetzen
00:45:10: zu wollen.
00:45:11: Das hat
00:45:12: ja auch gedauert.
00:45:12: Also es hat ja wirklich auch zumindest auch an der BRD bis zu den Achtundsechzigern gebraucht.
00:45:19: Das ist ja mittlerweile auch alt bekannt, dass in den ganzen Positionen auch einfach wieder NSDAP-Mitglieder und hohe Nazi wieder eingesetzt wurden an den Gerichten in den Ämtern.
00:45:30: Und dann musste es ja eben die Generation, also... Meine Eltern sind jünger, aber eigentlich diese Generation der Kinder von diesen Menschen, die dann als Erwachsene irgendwann gesagt haben, so, wir müssen hier mal aufräumen, wir müssen mal darüber reden, wir müssen mal ...
00:45:45: Ja, eben, und im Kino zum Beispiel war das im Stefferdrehtent Fassbinder mit dem Satz Upas Kino ist tot.
00:45:52: Und das ist aber nämlich auch, finde ich, was der interessante Ausblick bei Amrum am Schluss ist, weil die Mutter ja mit den Kindern diese Insel verlässt.
00:46:00: Und ... Die wollen auch nicht mehr zurück nach Amrum, weil die ja dann auch so merken, dass viele auf Amrum oder einige auf Amrum eben nicht so erfreut über die Nazizeit waren.
00:46:12: Und man weiß nicht so recht, was das denn dann wird aus dieser Familie.
00:46:16: Also, wir gehen zurück nach Hamburg.
00:46:18: Aber eben so anhand, was du gerade beschreibst, kann man sich das natürlich auch vorstellen, dass wenn die zurück sind, dass die dann wieder, wenn der Vater vielleicht auch aus der Kriegsgefangenschaft wieder kommt, dass er vielleicht eben an der Universität von Nöten ist oder so, dass die wieder in Position kommen.
00:46:37: Ja, genau, auch an Universitäten, Wissenschaftler wurden ja auch weiter beschäftigt.
00:46:42: Aber das weiß ich nicht, das beruht ja auf einer wahren Geschichte, diesen Nanning Gap, das ist ja, ich weiß nicht, ob er auch...
00:46:48: Ist wohl Hackboom, oder würde ich sagen?
00:46:50: Ja, das
00:46:51: ist ja der, der dann auch eingeblendet ist am Ende und über das Watt schaut.
00:46:55: Genau, genau.
00:46:57: Ja, dann müsste man den fragen, wie es dann nach weiter ging.
00:47:01: Genau, ich würde sagen, da wir das jetzt ganz frisch aus dem Kinofilm kommen und eigentlich unsere ganzen Eindrücke von dem Kinofilm gerade noch miteinander hier verarbeiten, haben wir das gar nicht nachgeguckt.
00:47:14: Aber es wird sicher einige tolle Interviews und Gespräche mit Fati Akin und Hackboom dazu geben.
00:47:21: Vielleicht noch am Schluss.
00:47:21: was zu Fati Akin.
00:47:23: Also, weil ich seine Filme seit, seitdem ich kurz und schmerzlos damals gesehen habe, als der rauskam, totaler Fan will.
00:47:31: Für mich war ja immer so ein bisschen der deutsche Martin Scorsese eben mit kurz und schmerzlos und da ging die Wand und aus dem Nichts und der Cut.
00:47:42: Und was da wirklich toll ist, finde ich halt mit Janik Rüger.
00:47:45: Also da haben sich wirklich zwei total gefunden, die sich gemeinsam irgendwie auch neu erfunden haben, weil ich aus dem Nichts denke und auch da Janik Rügers Auftritt jetzt in Amrum.
00:47:58: Was wäre, hast du einen Lieblingsfilm von Fatih Akhin?
00:48:02: Der Ärzte, den ich, also Lieblingsfilm kann ich gar nicht sagen, mir ist nur Soulkitchen, den hast du jetzt gar nicht aufgezählt und der ist bei mir so irgendwie, weil den hatten meine Eltern, der war bei uns zu Hause auf DVD.
00:48:16: Ich war aber noch, meine Eltern wollten halt nicht, dass ich den gucke.
00:48:18: Ich war noch zu klein und er ist ja auch sehr explizit in gewissen Sachen.
00:48:22: Und meine Eltern dachten so, nee, und dann ist natürlich das Erste, was man macht, wenn man einen Film verboten kriegt, ist dann diesen Film sich reinzuziehen, sobald bei der Eltern mal aus dem Haus waren.
00:48:34: Und dann habe ich mir zurückkitschen, illegal, auf unserem Fernseher angeguckt und war natürlich, weil das das Verboten, das Verruchte war.
00:48:42: Wie alt warst du da?
00:48:43: Ich weiß
00:48:43: es nicht mehr so genau.
00:48:44: So ein Befehl
00:48:45: her.
00:48:45: Ich will es
00:48:46: nicht falsch sagen, der Film, wenn der Film rausgekommen ist, ich glaube ziemlich schnell hatten wir den dann auf DVD und... Ich war ziemlich klein, noch zehn oder so und der Film ist glaube ich ab zwölf oder ab sechzehn, ich weiß es gar nicht.
00:49:00: Auf jeden Fall, meine Eltern fanden es keine gute Idee und deswegen fand ich es eine umso bessere Idee und deswegen ist dieser Film total drin.
00:49:07: Ja, aber verstehe ich auch.
00:49:09: Es ist auch ein total charmanter Film, war auch schon hier bei uns zu Gast.
00:49:13: Katrin Strieberg spielt auch mit.
00:49:15: Und die Hauptrollen, Alampustikus und Mordsbleibtroll.
00:49:19: Und einen Gastauftritt vom wunderbaren Udokir.
00:49:22: Auch.
00:49:23: Jetzt weißt du nicht, wer Udokir ist.
00:49:24: Ich
00:49:24: weiß, die Augen eines Udokirs, weil ich nie vergessen, ich weiß, wer Udokir ist.
00:49:29: Ja.
00:49:30: Weil das Lustige ist, wenn ich das kurz erzählen darf, meine Frau hat nämlich Katarobe bei dem Film damals gemacht.
00:49:39: Was soll kitschen?
00:49:40: Ja,
00:49:40: genau.
00:49:40: Was soll kitschen?
00:49:41: Und ich weiß, dass sie losgegangen ist zum Dreh und sagte, so, jetzt guck ich mal auf den Plan.
00:49:48: Jetzt heute erkennst du den Udo Kier und dann habe ich gesagt, das ist Udo Kier.
00:49:53: Ja, oh Gott und so.
00:49:54: Und dann habe ich gesagt, du musst mir unbedingt erzählen, wo Udo Kier war und leider war nichts außer nur dein Freund.
00:49:59: Und
00:49:59: ein Hollywoodstar damals schon,
00:50:01: oder?
00:50:02: Ja, Hollywood-Star ist ja immer so...
00:50:04: Gut, der hat den in den USA gewohnt.
00:50:05: Ja,
00:50:06: der lebt immer noch in Palmsprings.
00:50:08: Der ist, glaube ich, ein hoch anerkanter Schauspieler und sehr, sehr beliebt.
00:50:13: Natürlich.
00:50:13: Der hat ja auch so eine krasse
00:50:15: Bandbrei.
00:50:15: Der hat ja auch bei Schlingen Sief in diesen Kettensägen, Massaker-Filmen und so mitgemacht.
00:50:21: Ja,
00:50:22: bei Lars von Trier ist er noch dabei.
00:50:24: Und das finde ich halt auch so toll, weil Fatih Akin, also bei Soul Kitchen, hat ja auch wirklich alles zusammengetrommelt.
00:50:31: Also da ist ja Ulu Kier, wie gesagt, dann noch dabei.
00:50:34: Dann hat Jan Fedder als Großstadtrevier Lokalmatador einen wunderbaren Auftritt.
00:50:41: Und das mag ich an Fatih Akins, filmen auch so.
00:50:45: Das finde ich.
00:50:46: bei Ambrun merkt man auch so.
00:50:48: Der stellt so ein fantastisches Schauspiel- Ensemble zusammen mit dem Jasper Bilderbeek, der Lisa Harkmeister, Detlef Buk, Matthias Schweigel, Verlauertonke, Dianne Krüger und eben Las Jessen.
00:50:59: Und dann den Onkel spielt auch ... Ja, genau.
00:51:06: Und das sind alles so unglaublich schöne, wunderbare Auftritte.
00:51:09: Man merkt einfach, dass der das so liebt.
00:51:14: Man merkt, diese Kamera liebt die Leute.
00:51:18: Und dadurch kommen die so zum Strahlen und trauen sich auch so viel.
00:51:21: Weil ich finde, das ist schon mutig, diese Mutter so zu spielen, wie sie in diesem Film gespielt wird.
00:51:27: Ja, das ist aber auch fantastisch gespielt.
00:51:29: Das muss man auch so sagen, weil ... das genau eben auch wieder keinem Klischee entspricht von so einer deutschen Nazi-Mutter-Gebärmaschine, die den deutschen Volk weiterhin... Sondern es ist... Also das ist es natürlich.
00:51:43: Die Drogitriefte aus allem und trotzdem ist sie total... Sie kriegt
00:51:46: ein Baby während dem Film.
00:51:48: Sie
00:51:48: ist ein Mensch, die auch irgendwie ihre Kinder liebt, die den Führer liebt und das ist irgendwie... Ja, darum geht es einem so nah.
00:51:55: Es ist furchtbar und gleichzeitig wahnsinnig menschlich.
00:51:59: Und deswegen auch fantastisch gespielt und fantastisch inszeniert.
00:52:03: Ja, absolut, absolut.
00:52:06: Also Leute, wenn das rauskommt, dann wird Amrum bestimmt irgendwo in eurer Nähe laufen, weil das der Film was anderes als ein großer Erfolg wird, kann ich mir gar nicht vorstellen.
00:52:17: Und sonst natürlich, wenn ihr jetzt sagt, jetzt war ich schon zweimal in Amrum und den Jogger habe ich auch noch erwischt.
00:52:24: Dann geht ihr natürlich zu Hause eine Rezette F-Mediathek, dann hoffentlich dann schon verfügbar und guckt euch Olivia an.
00:52:31: Ich
00:52:31: weiß nicht, ob der dann schon in der Mediathek ist,
00:52:34: aber... Wir nehmen das heute auf und da ist noch ein bisschen Zeit, bis die Folge ausgestrahlt wird.
00:52:39: Wir drücken die Daumen, wir drücken die Daumen.
00:52:41: Und darfst du denn schon sagen, was als Nächstes ansteht oder ist das was Geheimes?
00:52:46: Als Allerernieß ist jetzt die Premiere mit dem Olivia Jones Film an.
00:52:52: Ich drehe ich noch mal fürs Fernsehen.
00:52:55: Ja.
00:52:55: Ein Fernsehfilm.
00:52:56: Und dann habe ich auch noch für Anfang des Jahres einen Kinofilm in der Pipeline.
00:53:02: Der, glaube ich auch.
00:53:04: Also Leute, Johannes Hegemann, das ist der neue heiße Scheiß.
00:53:08: Ja.
00:53:09: Im Streaming-Portalen und im Kino.
00:53:12: Zum Glück sieht
00:53:13: keiner, dass ich rot werde, wenn du das sagst.
00:53:15: Ja.
00:53:18: Wenn du etwas in der Medienbranche aufgeben musst, dann ist es das Wort Scham.
00:53:24: Ja,
00:53:24: solange es nicht die Würde ist.
00:53:27: Die hat nun schon längst
00:53:28: abgegeben.
00:53:28: Die hat nun schon einen Eintritt der Schauspielschule abgegeben.
00:53:34: Ja, würdest du das so sagen?
00:53:35: Nein, ich finde es tatsächlich oft ein bisschen überkandidaten, aber schon würdevollen Beruf.
00:53:42: Absolut, nein.
00:53:44: Ich finde auch, dass Tolle ist, Also, gibt es was Würdervolleres als anderen Leuten, was über das Leben zu erzählen?
00:53:51: Also, das ist, weil wir ihn heute schon einmal einzigartig erwähnt haben.
00:53:56: Weil im Las Jessen, der genau auf dem Stuhl saß, dass du gerade sitzt.
00:53:59: Oh, was?
00:54:01: Ja,
00:54:02: du musst den Stuhl jetzt nicht gleich küssen.
00:54:05: Nein, das Tolle ist, Lars Jessen hat immer erzählt, ja, für ihn ist Geschichten erzählen, das geht auch darauf zurück, dass offene wissenschaftliche Untersuchungen, dass die Leute, die ihm vom Sebelzahn-Tiger am Lagerfeuer am besten warnern konnten, diese Stämme haben überlebt.
00:54:19: Und dass das auch der Sinn ist vom Geschichten erzählen, in gewisser Weise.
00:54:23: Das fand ich in der sehr schöne Aussage, weil das meine ich eben so, das ist ein würdevoller Beruf, den wir machen, Geschichten erzählen.
00:54:32: was übereinander und über das Leben zu hat.
00:54:34: Das wären wir ohne unsere Geschichten.
00:54:36: Wie langweilig wäre das?
00:54:37: Ja, wenn wir Christian linden.
00:54:39: Und apropos, wenn ich noch einmal kurz für dich Werbung machen darf, du spielst auch noch am Taliertheater als Gast.
00:54:45: Also kannst ja nicht mehr am Taliertheater fest sein, weil du so viel drehst gerade und drehen musst.
00:54:50: Aber du hast zu tun.
00:54:50: Ich muss.
00:54:52: Ich kann
00:54:52: nicht anders.
00:54:54: Da ist der Kamera.
00:54:56: Leute, haltet drauf auf mich.
00:54:57: Ja genau, das ist Johannes Hegemann.
00:54:58: Das war auch schrecklich, da war jemand, die hat einfach ihr Handy in der Hand.
00:55:03: Ich musste drehen.
00:55:04: Aber du wolltest gerade Werbung für mein Stück machen, oder?
00:55:06: Ja
00:55:06: genau.
00:55:07: Erzähl doch, welches Stück du noch am Taliertheater spielst.
00:55:09: Ich will Anleitung ein anderer zu werden.
00:55:12: Ein Roman von Edouard Louis.
00:55:14: Und ja, es ist eine sehr schöne Arbeit geworden und die läuft noch weiter in der Gaustraße.
00:55:20: Genau, Tallier in der Gaustraße.
00:55:21: Also Hamburger, in der muss ich gar nicht erzählen, wo das Tallier in der Gaustraße ist.
00:55:25: Alle anderen, wenn ihr auf Hamburg besucht seid, dann geht auf talliatheater.de und guckt nach den Terminen mit Johannes Hegemann.
00:55:33: Alle anderen, falls ihr die Privatadresse von Yannis Hegemann haben wollt.
00:55:38: Schreibt's in die Kommentare.
00:55:40: Nein, das darf ich natürlich nicht verraten.
00:55:42: Ich weiß nicht mal selber.
00:55:43: Das ist alles ganz geheim abgelaufen.
00:55:46: Aber wenn ihr Fragen zur Sendung habt oder euch für den Newsletter anmelden wollt, dann schreibt doch bitte an filmeunsereslebens.at.
00:55:53: Da würden wir uns sehr freuen drüber.
00:55:58: Und ansonsten kann ich nur sagen, geht ins Kino.
00:56:00: Ja, das muss ich auch noch mal sagen.
00:56:04: Aber das war ja der Aufhänger dieser Sendung, geht ins Kino.
00:56:07: Genau, geht ins Kino.
00:56:08: Und in Hamburg gibt es wunderschöne Kino, aber ich werte, wo ihr auch gerade diese Sendung hört, gibt es auch wunderbare Kinos und geht hin in diese Kinos und unterstützt sie, weil Filme sind am schönsten im Kino.
00:56:22: Und am Sonnsten ist es natürlich auch schön, ein Podcast zu hören und wir hören uns in zwei Wochen wieder.
00:56:27: Aber jetzt heißt es Abschiednehmern von Johannes Hegemann.
00:56:30: Vielen Dank, Johannes, dass du hier warst.
00:56:33: Danke,
00:56:33: dass du mich in ein Podcast eingeladen hast.
00:56:35: Bitte gerne.
00:56:37: Was sagt man da denn sonst?
00:56:40: Vielen Dank, zwar hat mir Spaß gemacht.
00:56:42: Mir auch, mir auch.
00:56:44: Ja, schade.
00:56:45: Jetzt können wir ja noch ins Kino gehen.
00:56:47: Spätvorstellungen.
00:56:48: Ja, sie waren ja um zehn Uhr morgens zum Kino, das war ich auch noch
00:56:51: nicht.
00:56:51: Oh Gott, jetzt lässt er das auffliegen, dass wir das im Aachenberg aufzeigen.
00:56:55: Ach so,
00:56:56: weil ich guten Abend befließen, wie ich bin auf extra guten Abend am Abend.
00:56:59: Ja, genau.
00:57:00: Weil die erste Stein dieser Sendung ist immer um Donnerstag um zwanzig Uhr.
00:57:04: Genau.
00:57:05: Aber die meisten hören es wahrscheinlich um sechs Uhr morgens, wenn sie aufstehen müssen.
00:57:09: Und den zweiten Teil um sechs Uhr
00:57:11: abends.
00:57:13: Oder in drei Jahren.
00:57:14: Wo
00:57:14: er landet, ja.
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